Abdichtung
Gussasphalt wird nach DIN 18195-5 in Kombination mit einer Dichtungsschicht – überwiegend aus einer Bitumen-Schweißbahn im Verbund mit der Unterlage als Abdichtung – oder als Schutzschicht auf Trennschicht über Abdichtungen aus Bitumenwerkstoffen eingesetzt.
Abriebfestigkeit
Gussasphalt besitzt durch seine Hohlraumfreiheit und die Bindemitteleigenschaften eine große Abriebfestigkeit. Dies ist eine vorteilhafte Eigenschaft sowohl für Deckschichten im Straßenbau als auch für direkt begeh- und befahrbare Gussasphaltbeläge.
Absanden
Direkt genutzte Gussasphaltbeläge sanden im Gegensatz zu hydraulisch gebundenen Estrichen nicht ab, weil die Gesteinskörnungen durch das Bindemittel Bitumen fest eingebunden sind.
Alterungsbeständigkeit
Gussasphalt hat eine sehr hohe Alterungsbeständigkeit. Durch seine Hohlraumfreiheit härtet das Bindemittel unter Witterungseinflüssen praktisch nicht nach.
Asphalt
Natürlich vorkommendes oder technisch hergestelltes Gemisch aus Bitumen und groben und feinen Gesteinskörnungen sowie gegebenenfalls Zusätzen.
Aufhellung
Durch die Verwendung heller Gesteinskörnungen im Gemisch und insbesondere im Abstreumaterial kann Gussasphalt an der Oberfläche dauerhaft aufgehellt werden. Dies ist besonders wirkungsvoll bei Einsatz einfärbbarer Bindemittel.
Ausdehnungskoeffizient
Die Werte für den linearen Ausdehnungskoeffizienten von Gussasphalt werden für den Temperaturbereich von 20° C bis 50° C mit 30 bis 35 _ 10-6 angegeben. Die Werte für Beton liegen zwischen 10 und 14 _ 10-6.
Beheizte Beläge
Gussasphalt eignet sich als Belag mit eingelegter Elektroheizung besonders auf Rampen zu Parkdecks, Tiefgaragen o.ä.
Beschichtung
Die Oberfläche von Gussasphalt kann mit geeigneten, auf Gussasphalt abgestimmten Kunststoffen, farblich gestaltet oder öl- und kraftstoffbeständig sowie elektrisch leitfähig beschichtet werden. In DIN EN 14879-3 werden Gussasphaltestrichschichten als Beschichtung bezeichnet.
Belegreife
Ein Gussasphaltestrich kann sofort nach Abkühlen mit allen Bodenbelägen versehen werden.
Bitumen
Nach DIN EN 12597 sind Bitumen die bei der Aufarbeitung geeigneter Erdöle gewonnenen schwerflüchtigen, dunkelfarbigen Gemische verschiedener organischer Substanzen. Deren viskoelastisches Verhalten ändert sich mit der Temperatur.
Bitumen-Schweißbahnen
Für die Herstellung von Abdichtungen in Verbindung mit Gussasphalt werden gussasphaltverträgliche Bitumen-Schweißbahnen mit hochliegender Trägereinlage verwendet.
Dauerhaftigkeit
Gussasphalt ist dauerhaft; seine Eigenschaften ändern sich bei bestimmungsgemäßer Nutzung nicht. Gussasphalt erfordert keinen Unterhaltungsaufwand. Im Straßenbau werden auf hochbelasteten Autobahnen Nutzungszeiten von über 30 Jahren erreicht.
Dichtschicht
In Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen – insbesondere Lager- Abfüll- und Umschlagflächen (LAU-Anlagen) werden flüssigkeitsundurchlässige Befestigungen als Sekundärbarriere gefordert. Diese wird als Dichtschicht bezeichnet und kann auch aus Gussasphalt hergestellt werden.
Dichtigkeit
Gussasphalt ist wasserdicht und praktisch gas- und wasserdampfdicht.
Dichtungsschicht
Die Dichtungsschicht ist Teil einer Abdichtung. Verwendet werden überwiegend Bitumen-Schweißbahnen mit hochliegender Trägereinlage und Asphaltmastix.
Elastizität
Gussasphalt verhält sich bei kurzzeitiger Beanspruchung (z. B. Fahrverkehr) elastisch, bei ruhenden Lasten und zunehmender Belastungszeit viskoelastisch bis plastisch.
Entsorgung
Ausbauasphalt ist ein nicht überwachungsbedürftiger Abfall zur Verwertung.
Erhärtungszeit Gussasphalt erhärtet durch Abkühlen und erreicht seine Gebrauchsfähigkeit - in Abhängigkeit von Einbaudicke und Unterkonstruktion - schon nach wenigen Stunden.
Farbiger Gussasphalt
Gussasphalt kann mit Farbpigmenten eingefärbt werden; dies ist besonders wirkungsvoll mit farblosen, einfärbbaren Bindemitteln in Kombination mit farblich passenden Gesteinskörnungen.
Feuchtigkeitsgehalt
Gussasphalt enthält keine Feuchtigkeit und nimmt auch keine Feuchtigkeit auf.
Flammpunkt
Mit dem Flammpunkt nach DIN EN ISO 2592 wird die Temperatur bestimmt, bei der sich die aus einer in einer offenen Schale erhitzten Bitumenprobe austretenden Dämpfe an einer offenen Flamme entzünden. Für die im Gussasphalt eingesetzten Bitumen liegen die Flammpunkte zwischen 250 °C bis 300 °C.
Frost-Tau-Wechselbeständigkeit
Gussasphalt kann für den Einsatz im Freien Frost-Tau-wechselbeständig hergestellt werden.
Fugen
Gussasphalt kann in großen Flächen fugenlos verlegt werden. Bauwerksfugen sind im Gussasphaltestrich zu übernehmen. Sie sind entsprechend ihrer Beanspruchung auszubilden. In DIN 18560 werden folgende Fugenarten unterschieden:
- Bewegungsfuge ist eine Fuge im Estrich, die ihn vollständig in zwei Teile trennt
- Scheinfuge ist eine Fuge im Estrich, die höchstens bis zur Hälfte der Estrichdicke in den Estrich eingeschnitten wird
- Randfuge ist eine Fuge, die den Estrich von seitlich angrenzenden und eingebauten Bauteilen trennt.
Gefahrstoff
Bitumen und bitumenhaltige Zubereitungen, wie z. B. Asphalt und Gussasphalt, sind keine Gefahrstoffe und kennzeichnungsfrei.
Geruch
Gussasphalt ist im Gebrauchszustand geruchlos.
Griffigkeit
Die Anforderungen an die Griffigkeit von Fahrbahndecken können mit Gussasphalt dauerhaft erreicht werden.
Gussasphalt
Gussasphalt ist eine dichte, in heißem Zustand gieß- und streichbare Masse aus Gesteinskörnungen und Bitumen oder Bitumen mit Zusätzen. Das Gemisch der Gesteinskörnungen ist hohlraumarm zusammengesetzt. Der Bindemittelgehalt ist so auf die Hohlräume des Gesteinskörnungsgemisches abgestimmt, dass diese in der fertigen Schicht ausgefüllt sind. Bei Verarbeitungstemperatur hingegen stellt sich wegen des höheren Temperaturausdehnungskoeffizienten des Bitumens gegenüber dem der Mineralstoffe ein geringer Volumenüberschuss an Bitumen ein. Dieser ist für die Verarbeitbarkeit erforderlich.
Härteklasse
Die Härteklasse von Gussasphaltestrichmassen wird in erster Linie von der Viskosität des Mörtels und damit von der Härte (Sorte) des Bitumens sowie von Art und Menge des Füllers bestimmt. Ein Maß für die Härte ist die Eindringtiefe im Eindringversuch mit ebenem Stempel. Gussasphaltestriche werden entsprechend der für den jeweiligen Anwendungszweck maximal zulässigen Eindringtiefe nach Härteklassen in ICH 10, IC 10, IC 15, IC 40 und IC 100 eingeteilt.
Heizestriche
Gussasphalt eignet sich für Heizestriche. Nach DIN 18560-2 ist bei Heizestrichen im Hoch- und Industriebau ein Gussasphalt der Härteklasse ICH 10 bei einer Nutzlast bis 2 kN/m2 in mindestens 35 mm Dicke bei 15 mm Überdeckung über den Heizelementen vorgeschrieben – bei Nutzlasten bis 5 kN/m2 in mindestens 45 mm Dicke bei 15 mm Überdeckung.
Hohlraum
Gussasphalt ist praktisch hohlraumfrei. In Gussasphaltschichten kann sich ein Hohlraumgehalt von 0,5 bis 1 Vol-% einstellen, der keinen Einfluss auf die Wasserdichtigkeit hat.
Mechanische Belastbarkeit
Gussasphalt ist aufgrund des viskoelastischen Verhaltens des Bitumens unempfindlich gegen Stoß, Schlag und Kollern von schweren Gegenständen.
Nachbehandlung
Gussasphalt erfordert keine Nachbehandlung. Er kann schon wenige Stunden nach dem Ein bau begangen, genutzt oder mit einem Belag versehen werden.
Naturasphalt
Naturasphalt ist ein in der Natur vor kommendes Gemisch aus Bitumen und Füller.
Plastizität
Bei hohen Temperaturen verändert Gussasphalt sein Verhalten vom elastischen über den viskoelastischen in den plastischen Zustand. Der Verlauf dieser Veränderungen ist neben der Temperatur abhängig von der Belastungszeit und vor allem von der Bindemittelsorte und -menge.
Reinigung und Pflege
Gussasphalt ist pflegeleicht. Gussasphaltestriche können mit Wachskehrspänen abgefegt oder mit Wasser und Seifenlösung abgespritzt werden. Der Einsatz von Reinigungsmaschinen und Dampfstrahlern ist möglich.
Rutschhemmung
Gussasphalt ist nach den Kriterien des Fachausschusses „Bauliche Einrichtungen“ des Berufs genossenschaftlichen Institutes für Arbeitssicherheit mit jeder Abstreuung in die höchste Rutschhemmungsgruppe R 13 eingestuft.
Säureresistenz
Durch Verwendung von säureresistenten Gesteinskörnungen kann Gussasphalt säureresistent hergestellt werden.
Schutzschicht
Die Schutzschicht aus Gussasphalt ist Bestandteil von Abdichtungen auf Ingenieurbauwerken (z. B. Brücken) nach den ZTV-ING. Die Schutzschicht aus Gussasphalt nach DIN 18195-10 ist eine bauliche Maßnahme zum dauerhaften Schutz einer Abdichtung aus Bitumenwerkstoffen. Sie wird auf Trennschicht verlegt.
Tausalzbeständigkeit
Gussasphalt ist beständig gegen über Tausalzen.
Temperaturempfindlichkeit
Gussasphalt ist unempfindlich gegen kurzzeitige Temperatureinwirkung von z. B. glimmenden Tabakwaren, Schweiß funken und kochen dem Wasser. Bei zu erwartenden Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt muss eine für diese Temperatur geeignete Härteklasse gewählt werden.
Umweltverhalten
Gussasphalt ist wegen seiner Abriebfestigkeit, Laugen- und Säurebeständigkeit, Ungiftigkeit, Staubfreiheit und Wiederverwertbarkeit umweltfreundlich. Von Gussasphaltestrichen und -belägen gehen in der Nutzung keine Emissionen aus.
Verdichtung
Gussasphalt bedarf beim Einbau keiner Verdichtung.
Wärmeableitung
Die Wärmeableitung von Gussasphalt ist gering. Gussasphaltestriche werden als behaglich und fußwarm empfunden und eignen sich hervorragend als Bodenbelag für die Tierhaltung.
Wasserdichtigkeit
Gussasphalt ist wasserdicht.
Wiederverwendung
Gussasphalt ist umweltfreundlich wiederverwertbar.